20. Eine utopische Heilungsreise: HEILENDE ENTWICKLUNGEN in GEBORGENHEIT

Joel hatte sich für die Weihnachtszeit eine Fortsetzungsgeschichte von wohlwollenden außerirdischen Meistern zum Thema „Macht – Angst – Vertrauen – Hingabe“ für Mari ausgedacht, das er ihr in Form eines Adventskalenders geschenkt hatte.

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Bevor Mari ihren heutigen Umschlag öffnete, sah sie träumend aus dem Fenster und versuchte sich vorzustellen, wie sich Carina fühlte, der es zunehmend gelang, immer mehr vertrauen zu können. Dann las sie:

Nach und nach fühlt sich Carina in dem Raumschiff immer wohler. Sie hat gelernt, sich auch in der Gruppe in dem ihr möglichen Maß zu öffnen. Zu René, dessen Funktion als Kommandant und Gruppenleiter in ihr immer mal wieder ambivalente Gefühle hervorruft, hat sie auch ein gewisses Maß an Vertrauen entwickelt, und sie weiß es inzwischen, dass auch er es mit jeder Frau an Bord wirklich gut meint – auch mit ihr. Dennoch berührt er mit seiner originellen, total unberechenbaren Art und Weise, die Dinge auf den Punkt zu bringen, immer wieder ihre alten Autoritätsängste. Im Geheimen ist sie froh, dass er nicht ihr persönlicher Meister ist. René schmunzelt, wenn er zuweilen einen ihrer fragenden nachdenklichen Blicke auffängt, denn er denkt: So soll es ja auch sein! Die absolute Vertrauensperson ist der eigene Meister. Er darf ruhig ab und zu mal einen kleinen Gegensatz spiegeln, und eine etwas unbeliebte Rolle einnehmen, um manche Schattenseite ans Licht zu bringen. Aber es ist für alle Frauen erkennbar, dass René seine Aufgabe mit großer Liebe erfüllt. Er schafft durch den ihm eigenen freundlichen Humor und durch seine originellen spielerischen Ideen eine freundliche Atmosphäre, einen Schutzraum für die verletzten inneren Kinder der Frauen hier an Bord. Mit liebevollen, versöhnenden Gesten und kleinen Überraschungen gestaltet er das Leben der Gemeinschaft an Bord lebendig und behaglich, so dass sich alle grundsätzlich wohl und geborgen fühlen.

Neben der “Gefühlsgruppe”, wie die Frauen die Gruppe nennen, die er anfangs mit etwas Widerstand seitens mancher Teilnehmerinnen ins Leben gerufen hat, organisiert er viele Nachmittage und Abende mit kreativen, gestalterischen Schwerpunkten, was den meisten Frauen, und auch Carina, viel Freude macht. Auch regelmäßige Treffen, wo gemeinsam gesungen und musiziert wird, tragen zu der inzwischen fast familiär gewordenen Gemeinschaftsatmosphäre bei.

Carina liebt das gemeinsame Singen. Die Meister haben so wohlklingende Stimmen, dass die Luft vibriert und die Herzen sich weit öffnen. Zuweilen singen sie auch spät abends, wenn die Frauen schon im Bett liegen, für sie Lieder, die die Gemüter beruhigen und tiefen Frieden für die Nacht verbreiten. Immer wieder ist Carina beeindruckt von der Liebe, die sie inzwischen von jedem Meister hier spürt. Manchmal findet sie es seltsam, dass es Verhaltensweisen der Meister gibt, von denen sie bisher dachte, so würden sich Männer nur Kindern gegenüber verhalten. Hier aber steht die Äußerung von zärtlichen, liebevollen Gefühlen überhaupt nicht im Widerspruch zu der männlichen Stärke – entdeckt Carina. Tief in ihren Herzen sind alle Frauen davon so berührt und beglückt, dass Stärke und Sanftmut, Kraft und Zärtlichkeit, Männlichkeit und Behutsamkeit sich so wunderbar verbinden  können.

Nie hätte sich Carina vorher träumen lassen, dass sie in dieser von ihr zuvor so gefürchteten Ausbildungsreise so viele tiefe, liebevolle Gefühle in sich selbst und in den anderen erfahren würde. Ihr Herz ist inzwischen voll Dankbarkeit. Und etwas schüchtern bringt sie diese Gefühle sowohl ihrem Meister als auch René gegenüber zum Ausdruck. Sie hat das Bedürfnis, den beiden Männern, vor denen sie anfangs eine so gewaltige Angst hatte, von der Veränderung ihrer Sichtweise zu erzählen. Natürlich wissen sie das längst, das ist auch Carina bewusst, aber es ist für sie selbst wichtig, auch diese schwer errungenen positiven Gefühle zu äußern. Und die beiden Meister teilen die Freude gern mit Carina.

Ein angenehmes, friedvolles Gefühl erfüllt sie. Über das, was später kommt, will sie jetzt nicht nachdenken. Sie schmust und kuschelt inzwischen gern mit Ramon und erfährt von ihm viel Neues, Interessantes aus anderen Welten und Dimensionen.

Voll Freude liest sie das aktuelle Röllchen:

Geliebte Carina, lass dich fallen 
in die Geborgenheit meiner Liebe.
Mehr brauchst du nicht zu tun.
In Liebe Ramon

Das fühlt sich so gut an! Sie spürt ihre Sehnsucht nach Geborgenheit und wie gut es tut, einfach mal ohne viel Nachzudenken sich dem zu überlassen, was kommt…

Morgen wird die Geschichte fortgesetzt und läuft voraussichtlich bis Weihnachten

Hier geht es zu allen bisher erschienenen Kapitel zu dieser Geschichte, die Joel Mari in der Advents- und Weihnachtszeit erzählt –> Eine utopische Heilungsreise (Märchen) 

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14. Eine utopische Heilungsreise: UNGEDULD    und  die  Entwicklung von SELBSTANNAHME

Joel hatte sich für die Weihnachtszeit eine Fortsetzungsgeschichte von wohlwollenden außerirdischen Meistern zum Thema „Macht – Angst – Vertrauen – Hingabe“ für Mari ausgedacht, das er ihr in Form eines Adventskalenders geschenkt hatte.

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Wie jeden Morgen in dieser Adventszeit war Mari gespannt darauf, ihren nächsten Umschlag zu öffnen. Sie nahm ein paar gebrannte Mandeln aus ihrem heutigen Umschlag , ruckelte sich gemütlich auf ihrer Couch zurecht und las gespannt, wie es Carinas weiter erging im Raumschiff mit ihrem Meister…

In aller Behutsamkeit tastet sich Ramon in den nächsten Tagen an Carinas Grenzen heran und wartet auf ihre Rückmeldung, auf die er dann jedes Mal sofort achtsam und liebevoll reagiert. Er nimmt Carina genauso an, wie sie ist, fordert niemals mehr, als sie freiwillig zulassen will, und drängt sie zu nichts. Ihr selbst fällt es schwer, sich zu akzeptieren. Immer wieder glaubt sie, dass er mehr von ihr erwartet und projiziert ihre eigene Verurteilung und Ungeduld in ihn hinein. Ramon sagt ihr immer wieder: „Setz dich nicht unter Druck, Carina, das tut dir nicht gut. Was kommen will, das kommt von ganz allein, wenn die Zeit reif ist“.
In der Absicht, sie auf andere Gedanken zu bringen, damit sie sich wieder mehr entspannen kann, bringt er viele kreative, musische und meditative Elemente in ihre Ausbildungsstunden, interessante und spannende Erfahrungen… Nur für sie steht ihre Angst vor allem, was noch kommen könnte im Mittelpunkt ihres Denkens.

Wieder einmal verstärkt sich ihr Gefühl, Opfer von Umständen zu sein, die sie nicht so haben will, als ein Röllchen aufleuchtet. Sie liest:

Liebe Carina,
alles was du erlebst,
ziehst du aus deinem Inneren
mit deinen Gedanken und Gefühlen selbst an.
Denn es ist deine tiefste Sehnsucht,
dich mit allem, was in dir ist, bewusst anzunehmen 
und Annahme auch von außen zu erfahren.
Die schenke ich dir gern!
In Liebe Ramon

Am nächsten Morgen stellt Carina ihrem Meister verzweifelt die Frage, die sie schon so lange beschäftigt: “Warum bin ich nur so, wie ich bin?! Warum habe ich diese unerklärliche Angst? Alles was mit Intimität, Körperlichkeit, Männern und Erotik zusammenhängt, war schon immer angstbesetzt. Und ich weiß nicht, warum das so ist. Weißt du einen Weg, wie ich das herausfinden kann? Kannst Du vielleicht mit mir eine Rückführung machen in die Situation, die dafür ursächlich war?” Carina kommen die Tränen. “Weißt du, Ramon, ich wäre so gern selbstbewusst, unverkrampft und locker – so wie andere Frauen auch. Ich hätte so gern mehr Vertrauen. Ich spüre ja inzwischen, dass du alles tust, um mir zu helfen. Du bist geduldig, verständnisvoll und gehst liebevoll mit meinen Ängsten und Unsicherheiten um. Trotzdem schaffe ich es nicht, mich zu entspannen. Was kann ich nur tun?”

Mit einer zärtlichen Geste wischt er ihr die Tränen vom Gesicht und schaut ihr tief in die Augen. “Carina, willst du das wirklich wissen?” Sie nickt. Lächelnd antwortet er ihr: “Das, was du als verständnisvolles, liebevolles Verhalten von mir erlebst, könntest du nicht erleben, wenn es nichts gäbe, was verständnisvoll anzunehmen wäre. Es gibt auf deine Frage zwei verschiedene Ebenen für Antworten.

Auf der einen Ebene könntest du natürlich Rückführungen machen, die dich auf die Spur von traumatischen Situationen bringen, die deine Ängste entstehen ließen. Dazu würde eine Rückführung sicher nicht reichen. Es schlummerte ja längere Zeit im Verborgenen. Inzwischen hast du auf der Seelenebene den Entschluss gefasst, deine Angst und wie du ja selbst merkst auch deine Sehnsucht, sie zu bewältigen, bewusst zu spüren, um sie durch liebevolles Annehmen heilen zu können. Dafür hat deine Seele mich gerufen.

Es gibt zwei Möglichkeiten der Heilung: Der kompliziertere und langwierigere Weg befasst sich mit Ursachenforschung, mit Sinnfindung und mit anschließender mentaler und emotionaler Umprogrammierung.

Es gibt aber auch noch die Möglichkeit, den direkten Weg der Liebe zu gehen, indem du die Erfahrung machst, dass du in all deiner Angst durch die Annahme und Wertschätzung deiner Gefühle, in dem Fall durch mich, lernst, dich selbst wertzuschätzen und anzunehmen so wie du bist. Und hier sind wir bei der zweiten Antworts-Ebene: Es ist eine ganz tiefe Sehnsucht in dir, die Erfahrung zu machen, in all dem, was du als unzulänglich, minderwertig und schwach erlebst, angenommen und geliebt zu sein. Liebe ist besonders spürbar, wenn es etwas gibt, was der liebevollen Annahme bedarf. Dieses Erleben berührt dein Herz und hilft dir, die erfahrene Akzeptanz zu verinnerlichen und dich selbst zu lieben, das heißt aufzuhören, gegen das was ist zu kämpfen und dich so anzunehmen, so dass du irgendwann sagen kannst: “Ja, so bin ich eben. Ich verstehe mich und hab mich lieb in all meiner Angst und Unsicherheit.

 Wenn dich diese Gedanken erfüllen, wirst du eine gewisse Druckfreiheit in deiner erstmal noch vorhandenen Unsicherheit spüren, kannst alles als eine Art Abenteuer empfinden und kannst auch deine Stärke fühlen, weil du dich deinen Ängsten stellst. Und dann geschieht Wandlung nahezu von allein.

Was du also erkennen und durchleben willst ist folgendes: Deine durch die Angst empfundene Schwäche ermöglicht dir, Selbstannahme und Annahme durch mich zu fühlen, was nichts anderes ist als Liebe. Und wenn du mich fragst, ist das der tiefste Weg der Heilung. Du bist liebenswert, so wie du bist, und in deiner scheinbaren Unvollkommenheit vollkommen. Willst du dich von mir an die Hand nehmen lassen und Schritt für Schritt hinein wachsen in die Haltung von liebevoller Annahme dir selbst  gegenüber?”

Erstaunt schaut Carina ihren Meister an und nickt. „Ja, das möchte ich! Und du meinst, dann löst sich die Angst mit der Zeit von allein und ich brauche gar keine Rückführungen?”

Lächelnd nickt Ramon. “Du kannst sie machen. Es wären weitere Abenteuer – Spielfilme in deinem aktuellen Lebensfilm. Um aber die Erfahrung zu machen, die sich dein Herz am meisten wünscht, ist das nicht notwendig. Deine Heilung besteht in dem Erleben und Entwickeln von Annahme, um immer tiefer in eine gesunde Selbstliebe hinein zu wachsen. Darin möchte ich dich so gern unterstützen, Carina. DAS ist der Inhalt dieser Ausbildungsreise hier mit uns. Um diesen Weg zu gehen, seid ihr alle hier, und wir Meister sind von euren Herzen gerufen, euch dabei zu helfen.”

Morgen wird die Geschichte fortgesetzt und läuft voraussichtlich bis Weihnachten

Hier geht es zu allen bisher erschienenen Kapitel zu dieser Geschichte, die Joel Mari in der Advents- und Weihnachtszeit erzählt –> Eine utopische Heilungsreise (Märchen)